Künstlerverzeichnis Galerie Alte Feuerwache:

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Uli Schiller

Ausstellung in der Galerie Alte Feuerwache: 

Uli Schiller, Jahrgang 1940, promovierter Mediziner, wuchs in einer Familie auf, in der Kunst eine bedeutende Rolle spielte. Nach dem Abitur, motiviert durch das familiäre von der Kunst geprägte Umfeld, war sein primärer Berufswunsch ein Kunsstudium. Seine Bewerbungsmappe fand Zustimmung und verschaffte ihm eine Probezulassung an der Kunstakademie Berlin. Überlegungen über eine gesicherte Existenzgrundlage bewegten Uli Schiller schließlich zum Studium der Medizin. Die Arbeit als Mediziner bot die materielle Sicherheit für ihn und seine Familie.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit erfüllte ihn die Liebe zur Kunst und motivierte ihn immer wieder zum Zeichnen und Malen, wobei der Prozess, "das Machen", ihm die größte Freude bereitet. Uli Schillers Themenauswahl entwickelt sich einerseits aus dem Alltag, "was ich sehe", wie er es formuliert (seine Tageseindrücke und Erlebnisse zum Beispiel finden Ausdruck in den so genannten Paketbildern), andererseits überwiegend aus der Literatur, aus Gelesenem, einer zweiten Passion, die neben der künstlerischen Tätigkeit eine bedeutende Rolle in seinem Leben spielt und ihn zu immer neuen Werken inspiriert.

Besessen von seiner Malerei, stets auf der Suche nach neuen Ideen, sammelt er auch beeindruckende Fotos oder ausdrucksstarke Abbildungen, die ihn inspirieren und zu kreativem Handeln herausfordern. Ein Foto aus der FAZ vom 17.08.2012 über das Maueropfer Peter Fechter zum Beispiel motivierte ihn zur Kreation dreier Monotypien und Collagen.

Vorrangige Techniken sind die Monotypie und Radierungen, die er in seinem Atelier selbst druckt. Eine spezielle Technik ist die Kaltnadelradierung auf Aluminiumplatten, wobei diese nur mit Druckerfarbe eingefärbt und mit Acryllack konturiert werden.

Wie schon erwähnt, findet die Themenauswahl häufig ihren Ursprung in der Literatur, wie die Aluminiumbilder belegen. Diese Serie bezieht sich auf einen Roman und Kurzgeschichten des niederländischen Autors Cees Nooteboom, einem Lieblingsschriftsteller Uli Schillers, dessen Werke er fast ausschließlich gelesen hat, Erzählungen, die ihn faszinieren, dessen Inhalte ihm als Fundus für seine künstlerische Tätigkeit besonders am Herzen liegen und sich in seinen Bildern wiederfinden. Die Kurzgeschichten "Gondeln" aus Nootebooms Buch "Nachts kommen die Füchse" und "Roter Regen" aus dem gleichnamigen Buch dienten Uli Schiller als Vorlage für die gezeigten Kaltnadelradierungen.

Passagen aus der Erzählung "Gondeln" illustrieren die Affinität zwischen Nootebooms Kurzgeschichte und der daraus entstandenen Radierung Uli Schillers. Die Umsetzung von Gelesenem in bildhafte Formen ist Uli Schiller, wie die Radierungen zeigen, eindrucksvoll gelungen.



 


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