Künstlerverzeichnis Galerie Alte Feuerwache:

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Gisela Hyllus

Ausstellungen in ihren Galerien Alte Feuerwache und Art Supplement:
Juni 2013; September 2015; Oktober 2017
Ausstellung in ihren drei Galerien Alte Feuerwache, Glasbau und Art Supplement: November 2022


                    
                      Gisela Hyllus vor zwei ihrer Lieblingsbilder


                
                    Gisela Hyllus ( Fotomontage von Evgeny Krylow )

Die Galeristin und Besitzerin der Galerie Alte Feuerwache, selbst auch Künstlerin, hat diese Räumlichkeiten, in denen früher die Feuerwehr, dann eine Polizeistation, die Volkshochschule und schließlich die Stadtarchäologie untergebracht waren, im Jahr 2000 erworben. Sie ließ alle Wände entfernen, um die Säulen und Rundbögen sichtbar zu machen und so ihren Traum von der Entstehung einer Art griechischen Tempels zu verwirklichen
Im Jahr 2010 erwarb Gisela Hyllus das ehemalige Ladenlokal gegenüber in der Burgstraße 37A. Nach dem Umbau stehen neben der Galerie Alte Feuerwache und dem angrenzenden Glasbau weitere ca. 120 qm mit einer etwa 40 qm großen Außenflächefür Ausstellungen und andere Veranstaltungen zur Verfügung. Diese Galerie  ( ART SUPPLEMENT ) wurde mit Giselas Ausstellung 'Fragmente – Malerei, Acryl / Mischtechnik'  eröffnet,

Gisela Hyllus' Intention war und ist es, eine kulturelle Begegnungsstätte zu schaffen. Wie vergangene und aktuelle Veranstaltungen belegen, ist ihr dies in bemerkenswerter Weise gelungen, zumal, wenn man bedenkt, dass es sich um eine private, nicht auf kommerziellen Erfolg ausgerichtete Galerie handelt, die nur mit Eigenmitteln gebaut wurde und unterhalten wird und doch ein solch vielseitiges kulturelles Angebot vorhält:
Kunstausstellungen, Theateraufführungen, Lesungen, Konzerte, Tagungen, Feiern und Empfänge wurden mit großem Erfolg durchgeführt.

Ihrer eigenen künstlerischen Tätigkeit geht Gisela Hyllus eher im Verborgenen ohne viel Aufhebens nach. Sie strebt nicht nach Öffentlichkeit. Zur Ausstellung ihrer eigenen Arbeiten muss man sie geradezu nötigen.

Gisela Hyllus wurde 1944 in Ostpreußen / Masuren geboren. Nach der Flucht der Familie kam sie früh nach Göttingen. Da ihre Mutter auch einen künstlerischen Beruf erlernt hatte,
wuchs Gisela in einem musischen Umfeld auf. Nach dem Abitur studierte sie für den Lehrberuf Kunst und Englisch in Göttingen, London und Genf. Nach erfolgreich abgeschlossenem Referendariat entschied sie sich nach weiteren unterschiedlichen erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungen für die künstlerische Laufbahn.Nach Portraitzeichnen, Fotorealismus und Aquarellmalerei legte sie ihren Schwerpunkt auf Acrylmalerei und Mischtechnik. Gisela Hyllus ist eine leidenschaftliche Malerin. Es gibt Zeiten, in denen sie bis in die Nacht hinein malt oder erst nachts beginnt zu malen. Ihre Bilder entstehen intuitiv, sind nie vorab geplant. Farbe wird zunächst willkürlich aufgetragen und mit Spachtel und Fingern verteilt. Aus den entstehenden Formen wird ein Bild entwickelt und so lange bearbeitet, bis es ihrer Vorstellung entspricht. Es kommt nicht selten vor, dass sie ein scheinbar fertig gestelltes Bild wieder übermalt und völlig neu gestaltet, dies um so häufiger, seit wir auf Glas verzichten, um den Farben gerecht zu werden.

„Hyllus ist eine Meisterin der Farben“, hieß es im Göttinger Tageblatt.
Anlässlich ihrer Ausstellung im September 2015 zum 15-jährigen Bestehen der Galerie Alte Feuerwache schrieb das Göttinger Tageblatt auch:
...“Nicht nur, dass sie mit erheblichen Mitteln aus den tristen
Garagen- und Hinterhofräumen die schönste Göttinger Galerie aufgebaut hat.
Ein großzügiges privates Mäzenatentum, das man sich an anderer Stelle wünschen würde. Vor 15 Jahren hat sie ihr Werk begonnen und ständig am Standort erweitert.“

Gisela Hyllus ist nicht nur eine passionierte Malerin, sie widmet sich auch mit gleicher Begeisterung der schreibenden Kunst. Gisela hat sich insbesondere der Lyrik verschrieben.
Wie ihre Bilder sind auch ihre Gedichte nicht konstruiert, sondern entstehen aus einer tiefen Empfindung und besonderen Begabung für die Kreation beeindruckender Metaphern.
In ihren Gedichten finden sich Passagen,welche die Affinität zwischen ihrer Malerei und ihrer Lyrik belegen:
„Aus dem Meer bin ich geboren, dem grenzenlosen Raum.
Die wissende Seele erblickt das Licht (noch) bevor der Tag anbricht.“
An anderer Stelle heißt es:
„Eine schöne Ruine, die Fantasie der Vergangenheit,
der uralte Mime, zeitlos, wie die Ewigkeit“.

“Schiffe, Ruinen … - Symbole der Sehnsucht“ lautete der Titel ihrer Ausstellung im Jahr 2017 und verweist auch auf den Bezug zu ihrer Lyrik. Das Schiff (auch Boot oder Barke) ist ein archetypisches Symbol der Reise, des Hinstrebens auf ein Ziel und einen neuen Anfang.

Vor allem beim von Gisela besonders geschätzten deutschen Maler Caspar David Friedrich (1774 – 1840) tauchen sehr häufig Segelschiffe auf, die gen Horizont entschwinden, ein Symbol für die Zeit des Umbruchs (von der Feudal- zur Zivilgesellschaft) und dem Streben nach einem Leben ohne Ketten. Vor allem seit der Romantik sind Ruinen ein beliebtes Motiv
in Malerei und Zeichnung. Sie versinnbildlichen Vergänglichkeit und rufen nostalgische Gefühle und Melancholie hervor. Ruinen entfachen beim Betrachter auch die Sehnsucht nach einem Arkadien, einer Traumlandschaft, die sowohl in ferner Vergangenheit wie in ferner Zukunft angesiedelt sein kann.
Für Gisela sind Ruinen Orte der Einsamkeit und Stille.

Jörg Dreykluft








 


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